Aktionstag anlässlich des „Internationalen Tages der biologischen Vielfalt“
Lichtverschmutzung wird ein immer zentraleres Thema. Sie hat nicht nur Auswirkungen darauf, dass wir den Nachthimmel und die Sterne zunehmend immer weniger beobachten können, sondern auch auf den Biorhytmus der Natur (Schlaf-Wach-Zyklus) und die Artenvielfalt, hier vor allem auf die Insekten und in weiterer Folge auch auf ganze Ökosysteme.
Mit der Lichtmessstation beim Naturparkhaus wird nun aktuell an zwei Standorten in der Biosphärenregion Lungau (Tamsweg u. Zederhaus) die Himmelshelligkeit gemessen und dokumentiert.
"Der Naturpark Riedingtal eignet sich wegen der geringen Lichtverschmutzung besonders gut für diese Messungen und stärkt den gesamten Lungau als anerkannten Forschungsraum", so Naturparkobmann und Bürgermeister von Zederhaus Thomas Kößler.
Die Bestrebungen des UNESCO Biosphärenparks Salzburger Lungau in Richtung Dark Sky Park nehmen damit weiter an Fahrt auf. Am 25.8.2021 wurde die Lichtmessstation beim Naturparkhaus durch ein Elektrounternehmen aus St. Michael installiert und erfolgreich in Betrieb genommen.
"In Zusammenarbeit zwischen Biosphärenpark und KEM Lungau mit dem Naturpark Riedingtal und der Umwelt und Naturschutzabteilung des Landes Salzburg wird somit der nächste Schritt im Bereich Forschung, Dokumentation und Sensibilisierung zum Thema Lichtverschmutzung im Lungau gesetzt", freut sich KEM Manager Georg Macheiner. Die Langzeitmessungen erfolgen dabei völling automatisiert und die Ergebnisse werden an die Umwelt- und Naturschutzabteilung des Landes Salzburg übermittelt. Der Lungau ist der einzige Bezirk im Bundesland, welcher derartige Messungen vornimmt!
Die Ergebnisse werden auch durch lokale Experten vor Ort bewertet und ausgewertet und auf der Homepage des Biosphärenparks veröffentlicht. Dadurch erhofft man sich die unterschiedlichsten Qualitäten des Lungauer Nachthimmels an verschiedenen Orten noch besser kommunizieren und darstellen zu können und die Bevölkerung aber auch Gäste und weitere Stakeholder für die Eindämmung von Lichtverschmutzung und die Besonderheit eines dunklen, beinahe noch natürlichen Nachthimmels zu sensibilisieren.
Neben Zederhaus wird die Helligkeit des Lungauer Nachthimmels bereits seit einiger Zeit auch zentral im Lungauer Bezirkshauptort Tamsweg gemessen und es sind weitere Stationen in Planung. Die bisherigen Messungen bestätigen, dass der Lungau noch über einen sehr dunklen und somit besonderen und schützenswerten Nachthimmel verfügt.
Ein solcher ist eine Grundvoraussetzung für die ökologische Vielfalt und wichtig für den Artenschutz. Darüber hinaus betrifft das Thema Beleuchtung unseren Umgang mit natürlichen Resourcen. Der übermäßige und unbedachte Einsatz von Kunstlicht ist nicht nur für die ökologische Vielfalt eine große Gefahr, er ist auch energieintensiv, teuer und eine Belastung für die menschliche Gesundheit. Das Lichtmessnetz ist neben den Sternenwanderungen und weiteren Aktivitäten eine Maßnahme zur Erlangung des Prädikts eines Dark Sky Parks.
Nähere Infos zu den Messstationen und zur Klima- und Energie- Modellregion Lungau:
https://www.biosphaerenpark.eu/biosphaerenpark/dark-sky/lichtmessnetz-lungau/
ORF Filmbeiträge in der Sendung "Guten Morgen Österreich" zum Thema Lichtverschmutzung und deren Auswirkungen:
https://www.biosphaerenpark.eu/thema-lichtverschmutzung-in-orf-guten-morgen-oesterreich/